Als Zahnstein bezeichnet man feste Auflagerungen auf dem Zahn, die man weder durch Spülen noch durch Zähneputzen entfernen kann. Der Prozess der Zahnsteinbildung bei Hunden und Katzen geht genauso vor sich wie bei uns Menschen: Zahnbelag (Plaque) lagert sich am Zahnschmelz an, auf dem sich dann Bakterien übermäßig vermehren. Gemeinsam mit Speichel und Futterresten mineralisiert allmählich dieser Belag und verhärtet zu gelblichem bis braunem Zahnstein. Er setzt sich meist an den Außenseiten der Fang- und Backenzähne fest. Der Zahnfleischsaum entzündet sich (Gingivitis) und löst sich vom Zahn. So entstehen Taschen um die Zahnhälse und der Zahnstein kann sich noch weiter ausbreiten. Schreitet dieser Prozess fort, wird auch der Zahnhalteapparat geschädigt (Paradontose). Zähne lockern sich und fallen schließlich aus.
Diese Entzündungen verursachen nicht nur erhebliche Schmerzen, sondern die Bakterien und die von ihnen produzierten Giftstoffe (Toxine) gelangen über die Blutbahn zu den Organen. So besteht die Gefahr einer Infektion an anderen Stellen des Organismus. Vor allem Schädigungen der Herzklappen und der Nieren sind bekannt. So können unbehandelte Zahnprobleme sogar lebensbedrohlich werden!
Bei jedem Tierarztbesuch wird von Ihrem TIERplus Tierarzt routinemäßig auch die Mundhöhle kontrolliert. Zwischendurch sollte man selbst immer mal wieder nachschauen, vor allem, wenn ihr tierischer Liebling bereits älter ist. Hat sich Zahnstein gebildet, muss er weg! Dies erfolgt wie bei uns Menschen per Ultraschall. Die Entfernung des Zahnsteins ist völlig schmerzlos! Nur das „Pfeifen“ des Ultraschallgerätes irritiert unsere Vierbeiner, daher ist eine schonende Kurznarkose notwendig.