Tollwut Impfung Hund

Tollwut Impfung beim Hund: Bestimmungen, Zeitpunkt, Meldepflicht & Co.

Tollwutimpfung beim Hund: Pflicht oder nicht?

Weder in Österreich noch in Deutschland ist die Tollwutimpfung verpflichtend. Das liegt auch daran, dass beide Länder seit 2008 als tollwutfrei gelten.

Warum eine Impfung dennoch sinnvoll sein kann

Obwohl Österreich und Deutschland als tollwutfrei gelten, treten dennoch ab und zu noch Fälle von Tollwut auf. Das betrifft meist Tiere, die aus nicht-tollwutfreien Ländern importiert werden. Zu diesen Ländern zählen u.a.:

  • Türkei
  • Baltische Staaten
  • zum Teil Balkan Staaten

 

Aber auch der illegale Welpenhandel (Hunde und Katzen) ist ein weiterer Grund für Tollwutfälle in Österreich und Deutschland.

Daher wird es oft empfohlen, Hunde und Katzen gegen Tollwut zu impfen. 

 

Und dann gibt es noch einen ganz anderen Grund für eine Tollwutimpfung, den Sie im Hinterkopf behalten sollten:

Kommt es zwischen Ihrem Tier und einem infizierten Hund oder einer infizierten Katze zu einer körperlichen Auseinandersetzung, ist Ihr Tier auch juristisch bessergestellt, wenn es geimpft ist.

 

Ihr Tierarzt kann Sie hier ganz genau beraten und gemeinsam mit Ihnen die Vor- und Nachteile abwägen.

Impfpflicht bei Reisen ins Ausland

Möchten Sie mit Ihrem Hund auf Reisen gehen, ändert sich die Lage und die Tollwutimpfung ist oft Pflicht. Hier alle Details:

Reisen in die EU

Die EU-Länder haben ganz klare Einreisebestimmungen in Bezug auf das Thema Tollwut: Die Impfung ist Pflicht und muss gültig sein.

Das gilt übrigens nicht nur für Hunde und Katzen, sondern z. B. auch für Frettchen.

Reisen in Nicht-EU-Länder

Wollen Sie in ein Land außerhalb der EU reisen, gibt es keine pauschal gültigen Vorgaben. Hier müssen Sie sich vor Ihrem Urlaub ganz spezifisch zu den Einreisebestimmungen des konkreten Landes informieren. Zum Beispiel kann eine Tollwutantikörperbestimmung verlangt werden. Dabei muss man beachten, dass die Blutabnahme dafür erst mindestens 30 Tage nach der Tollwutimpfung erfolgen darf. Zusätzlich wird oft ein amtstierärztliches Zeugnis verlangt, aus dem hervorgeht, dass das Tier gesund ist.

Tipp: Informieren Sie sich rechtzeitig und nehmen Sie sich Zeit für die Reisevorbereitungen, um kurzfristigen Stress oder Ärger zu verhindern.  Sie können sich auch bei der Botschaft des jeweiligen Landes über die Einreisebestimmungen für Hunde und Katzen informieren.

Impfpflicht für Hunde aus dem Ausland

Immer wieder hört man, dass Menschen Tiere (Hunde, Katzen etc.) nach dem Urlaub aus dem Ausland mitbringen. Hier gelten wieder die oben genannten Einreisebestimmungen: Ein Hund, eine Katze und andere Tiere, die nach dem Urlaub mit nach Österreich oder Deutschland gebracht werden, benötigen verpflichtend eine gültige Tollwutimpfung.

 

Wann und wie lange gilt die Tollwut Impfung beim Hund als gültig?

Üblicherweise gilt eine Impfung gegen Tollwut beim Hund dann als gültig, wenn sie mindestens 21 Tage (3 Wochen) zurückliegt.

Wie lange solche Impfungen wirksam sind, hängt vom genutzten Impfstoff ab. Wenn die Impfung nach einem Jahr aufgefrischt wird, ist diese meist 3 Jahre gültig.

Wichtig: Bei Nicht-EU-Ländern können die Vorgaben abweichen. Informieren Sie sich hier rechtzeitig!

Wann sollte ich meinen Welpen impfen lassen?

Eine Impfung von Hunden ist bereits ab der 12. Lebenswoche möglich. Eine Auffrischungsimpfung ist für Welpen nicht verpflichtend. 

Wenn Sie mit Ihrem Hund allerdings verreisen wollen, müssen Sie die Gültigkeitsdauer von 3 Jahren beachten. Zunächst ist nach einem Jahr eine Auffrischungsimpfung erforderlich, danach bleibt die Impfung für 3 Jahre gültig.

Wie oft ist die Tollwut Impfung beim Hund notwendig?

Prinzipiell gar nicht. Denn weder Hunde noch Katzen müssen verpflichtend gegen Tollwut geimpft werden, außer wenn Sie mit Ihrem Tier in bestimmte Länder reisen wollen (sehen Sie sich dazu die entsprechenden Einreisebestimmungen an).

Entscheiden Sie sich für eine Impfung, ist diese bereits bei einem Welpen ab der 12. Woche möglich, eine Auffrischungsimpfung nach 1 Jahr ist nur dann notwendig, wenn Sie mit Ihrem Tier verreisen wollen.

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Die Tollwutimpfung hat, wie auch viele Impfungen bei Menschen, besonders eine Nebenwirkung: Es kann zu einer Schwellung an der Einstichstelle kommen. Diese vergeht aber innerhalb weniger Tage wieder.

Andere Nebenwirkungen, wie z. B. Überempfindlichkeitsreaktionen, sind nur sehr selten. Über eine Überempfindlichkeitsreaktion hinausgehende Nebenwirkungen sind noch einmal seltener.

Lediglich wenn Sie Ihren Hund in krankem Zustand impfen lassen, steigt die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen. Damit das nicht passiert, führt der Tierarzt vor Impfung des Hundes eine Allgemeinuntersuchung durch und misst die Körpertemperatur.

Tollwut Impfung Hund: Das sind die Kosten

Die Kosten für eine Tollwutimpfung inkl. Untersuchung liegen bei ungefähr 80 EuroOft wird die Impfung jedoch mit weiteren Impfungen verbunden (Kombinationsimpfung), was die Kosten etwas anheben kann (100 – 120 Euro). 

Als Tierarzt beraten wir Sie hier gerne und klären Sie transparent über die Kosten auf!

Was ist Tollwut überhaupt?

Nun, da wir schon so viel über Impfungen gegen diese Krankheit gesprochen haben, gehen wir noch einmal kurz darauf ein, was Tollwut überhaupt ist:

Es handelt sich um eine Infektionskrankheit, eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die durch unterschiedliche Erreger ausgelöst wird (Rabiesvirus, verschiedene Fledermaus-Tollwutviren).

Diese Krankheit wird durch andere (infizierte) Tiere übertragen und kann daher bei Hunden und Katzen auftreten, aber auch beim Menschen.

Letztere sind vor allem betroffen, wenn sie von einem infizierten Tier gebissen werden, bei ihnen, Hunden und Katzen kann eine Ansteckung aber auch erfolgen, wenn sie kleine Hautverletzungen haben und dann mit dem Speichel eines infizierten Tieres in Berührung kommen.

Übrigens: Wildtiere (Fledermaus, Fuchs) sind häufiger infiziert als Haustiere. Daher sollten Sie bei Spaziergängen auch Wildtiere im Blick behalten.

So erkennen Sie Tollwut bei Ihrem Hund

Mit Tollwut infizierte Wildtiere sind Menschen gegenüber nicht mehr scheu. Abgesehen von diesem einen Punkt sind die Symptome beim Hund denen von Wildtieren recht ähnlich. Diese können in 3 Phasen unterteilt werden:

Phase 1:
  • Abgeschlagenheit: Diese tritt gerade zu Beginn auf, ist aber auch kein zwingender Tollwut-Hinweis, da sie auch andere Ursachen haben kann.
Weitere Symptome sind:
  • Fieber
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Erste Anzeichen in Richtung Wesensveränderung 
  • Hunde ziehen sich teilweise ebenfalls vermehrt zurück

Phase 2:

In der 2. Phase treten folgende Symptome auf:
  • Wesensveränderung wird stärker
  • Hund wird sensibler (in Bezug auf Windgeräusche, Luft, Licht)
  • Muskelzuckungen
  • Lähmungen (Hinterbeine sind besonders betroffen)
  • Maulsperre
  • Speicheln
  • heraushängende Zunge
  • Rasende oder Stille Wut “Rasende Wut”: dauerndes Bellen, Unruhe, Aggressivität “Stille Wut”: Hund wird scheuer und schreckhafter

Phase 3:

In der dritten Phase verschlechtert sich der Zustand immer weiter. Weitere Symptome an dieser Stelle sind:
  • starke Krämpfe
  • Lähmung

Wann treten die ersten Symptome auf?

Leider treten die ersten Symptome meist erst nach 2 – 24 Wochen auf, was eine schnelle Erkennung und Diagnose meist sehr schwer macht.

Außerdem ist die Krankheit besonders in der ersten Phase schwierig zu erkennen, weshalb die Symptome von den Besitzern oft auf andere Umstände zurückgeführt werden.

 

Die Ansteckungsgefahr hingegen beginnt oft schon bis zu 10 Tage, bevor erste Symptome erkennbar sind.

Ist Tollwut immer tödlich?

Ja, eine Tollwuterkrankung ist fast immer tödlich – und das sowohl beim Menschen als auch beim Tier (Tod durch Erstickung).

Muss eine Tollwuterkrankung gemeldet werden?

Eine Tollwuterkrankung Ihres Vierbeiners (Hund, Katze & Co.) – und auch schon der Verdacht auf eine solche – muss immer dem Veterinäramt gemeldet werden.

Tollwut durch Tollwutimpfung beim Hund vorbeugen

Das Schlechte ist, dass man gegen diese Krankheit nicht mehr viel machen kann, sobald sie ausgebrochen ist. Menschen können sich noch helfen, indem sie kurz nach einem Biss eine Tollwutimpfung bekommen.

Das Gute hingegen ist, dass dieser Krankheit vorgebeugt werden kann: Lassen Sie bereits Ihrem Welpen eine Tollwutimpfung geben. So sind Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite und schützen auch sich selbst ein Stück weit.

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