Entwurmung Hund

Die Entwurmung von Hunden spielt eine wichtige Rolle bei der Tiergesundheit. Parasiten wie Würmer können das Wohlbefinden Ihres Hundes erheblich beeinträchtigen, Krankheiten verursachen – und auch für Menschen gefährlich werden. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Wurmbefall bei Ihrem Liebling erkennen, was bei einer Wurmkur zu beachten ist und wie Sie Wurmbefall beim Hund vorbeugen können.

Entwurmung beim Hund: Parasiten erfolgreich loswerden

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Entwurmung (Wurmkur) schützt Hunde und ihre Menschen vor einer möglichen Infektion. 
  • Hunde sollten ca. 4-mal im Jahr entwurmt werden – je nach Lebensumfeld und Haltung möglicherweise auch öfter.
  • Die Wurmkur kann einfach nach Anweisung des Tierarztes zu Hause verabreicht werden.
  • Folgen von unbehandeltem Wurmbefall sind u. A. Unterernährung, Nährstoffmangel, Blutarmut, Organerkrankungen. 
  • Anzeichen eines Wurmbefalls können Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, stumpfes Fell und ein aufgeblähter Bauch sein.
  • Hunde können sich durch Futter, Wasser, Kot anderer Tiere infizieren.
  • Richtige Hygiene sowie der Verzicht auf rohes Fleisch und unbekannte Wasserquellen mindern das Risiko eines Wurmbefalls.
  • Wurmkuren gibt es in Form von Tabletten, Pasten, Spot-On-Präparaten oder Injektionen.

Wurmbefall beim Hund erkennen: Wichtigste Symptome

Je früher ein Wurmbefall erkannt wird, desto effektiver kann die Infektion behandelt und die Ausbreitung eingedämmt werden. Achten Sie daher auf folgende Symptome bei Ihrem Tier:

  • Plötzlicher oder unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Veränderter Appetit
  • Wiederholtes Erbrechen
  • Anhaltender Durchfall, manchmal mit blutigem oder schleimigem Stuhl
  • Aufgeblähter Bauch
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Stumpfes, struppiges Fell
  • Juckreiz und Hautirritationen im Anusbereich
  • Wurmfragmente im Kot
  • Infektanfälligkeit
  • Wundheilungsstörungen

Ihr geliebter Vierbeiner hat eines oder mehrere dieser Symptome? Dann sollten Sie möglichst schnell einen Tierarzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Gesundheit Ihres Hundes zu schützen und eine Ausbreitung der Parasiten zu verhindern.

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Welche Würmer kommen beim Hund vor?

Würmer gehören zu den häufigsten Parasiten, die Hunde befallen können. Sie können sowohl den Magen-Darm-Trakt als auch die Haut, Lunge oder das Herz infizieren. Zu den typischen Würmern gehören:

  • Spulwürmer (Toxocara canis):
    Diese Art befällt vor allem junge Hunde und Welpen. Spulwürmer können über die Muttermilch oder den Kontakt mit kontaminiertem Boden übertragen werden. 
  • Bandwürmer (Dipylidium caninum, Taenia spp.):
    Hunde infizieren sich meist durch das Verschlucken infizierter Flöhe oder den Verzehr von rohem Fleisch. Bandwürmer verursachen oft keine sichtbaren Symptome, können aber bei starkem Befall zu Gewichtsverlust und Verdauungsproblemen führen.
  • Hakenwürmer (Ancylostoma caninum, Uncinaria stenocephala):
    Hakenwürmer können Oberbauchschmerzen, Anämie, blutigen Durchfall und Gewichtsverlust verursachen. Eine Infektion erfolgt vorwiegend durch die Aufnahme von Larven aus kontaminiertem Kot, Boden oder Wasser.
  • Peitschenwürmer (Trichuris vulpis):
    Peitschenwürmer befallen den Dickdarm des Hundes und verursachen – bei starkem Befall – blutigen Durchfall. Die Infektion erfolgt durch das Aufnehmen von Wurmeiern aus dem Boden.
  • Herzwürmer (Dirofilaria immitis):
    Herzwürmer werden durch Mückenstiche übertragen und befallen das Herz und die Lungenarterien des Hundes. Eine Herzwurminfektion kann tödlich sein, da sie zu Herzversagen und schweren Lungenschäden führen kann. Symptome umfassen Husten, Atembeschwerden, Müdigkeit und Gewichtsverlust.

Neben diesen Würmern gibt es auch andere Parasiten, die Hunde, Katzen und andere Tiere befallen können. Wir informieren Sie gern über geeignete Maßnahmen, um Ihr geliebtes Tier zu schützen.

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Wurmbefall beim Hund: Risikofaktoren

Kein Hund und keine Katze ist davor gefeit, sich mit Würmern zu infizieren. Dennoch gibt es bestimmte Risikofaktoren, die eine Infektion wahrscheinlicher machen.

Zu den Risikofaktoren gehören:

  • Kontakt mit bereits infizierten Hunden, Katzen oder anderen Tieren – Hundeparks, Tierheime, Hundepensionen, Hundeausstellungen etc. sind daher oft Hotspots für Parasiten. 
  • Rohes Fleisch als Futter – Rohes Fleisch kann Wurmeier enthalten.
  • Flohbefall – Flöhe können Wurmeier übertragen. 
  • Viel Freilauf besonders in ländlichen Gebieten – Hunde könnten über Boden, Wasser, Tierkot oder -kadaver Wurmeier aufnehmen.
  • Alter – Ältere Hunde sowie Welpen haben in der Regel ein schwächeres Immunsystem, was sie anfälliger für Wurmbefall macht.
  • Vorerkrankungen – Tiere mit Vorerkrankungen haben ein höheres Risiko für Wurmbefall.
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Wie funktioniert eine Entwurmung beim Hund?

Das Ziel einer Wurmkur ist es, die Parasiten aus dem Körper des Hundes zu beseitigen. Der Ablauf einer Entwurmung kann je nach Wurmart, Stärke des Befalls und dem Gesundheitszustand des Hundes variieren, aber im Allgemeinen folgen die Maßnahmen einem ähnlichen Prinzip.

Zunächst erfolgt eine Anamnesegespräch. Der Tierarzt bzw. die Tierärztin erkundigt sich nach der Gesundheit, der Haltung und weiteren Lebensfaktoren des Hundes. Besteht verdacht auf Wurmbefall, erfolgt eine Kotuntersuchung, durch die ein Wurmbefall und auch die Wurmart diagnostiziert werden. 

Abhängig von der Wurmart wählt der Arzt bzw. die Ärztin dann eine geeignete Wurmkur aus. Diese können Tabletten, Pasten, Pastillen und Leckerlis, Spot-on-Präparate oder auch Injektionen sein. Diese Präparate verabreichen Sie dann nach Anweisung des Tierarztes. Außerdem sollten Sie unbedingt das Lebensumfeld des Hunde – wie Schlafplätze, Hundeleine, Kleidung, Futternäpfe und Spielzeug – regelmäßig und sorgfältig reinigen, um eine neue Ansteckung zu verhindern.

Wichtig:

Einmaliges Entwurmen ist meist nicht genug, um Hund oder Katze endgültig von Würmern zu befreien. Da viele Würmer Larvenstadien durchlaufen, werden nicht alle Parasiten vom Medikament beseitigt. Deshalb wird in der Regel einige Wochen später eine weitere Wurmkur notwendig. Wenden Sie sich bei allen Fragen einfach an Ihren behandelnden Tierarzt bzw. Ihre Tierärztin.

Auch wenn der Hund keine Symptome eines Wurmbefalls ausweist, ist eine präventive Wurmkur ratsam. Empfohlen wird eine Wurmkur alle drei Monate, wird aber für jedes Tier individuell festgelegt.

Welche Mittel gibt es gegen Wurmbefall bei Hunden?

Es gibt verschiedene Mittel gegen Wurmbefall bei Hunden, um den spezifischen Bedürfnissen gerecht zu werden. Zu den gängigsten Mitteln gehören:

  • Tabletten
  • Pastillen und Leckerlis
  • Spot-On Präparate
  • Suspensionen und Pasten
  • Injektionen

Wie oft sollte man den Hund entwurmen?

Wie häufig eine Wurmkur notwendig ist, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter vom Alter des Hundes, seinem Lebensstil und seiner Umgebung. Früher wurden Hunde nach einem vorgegebenen Schema entwurmt. Heutzutage legen Tierärzte bzw. Tierärztinnen einen individuellen Entwurmungsplan fest, der speziell an Ihren Hund angepasst ist.

Allgemein wird folgendes Schema als Grundlage genommen:

  • Welpen bis 12 Wochen: alle zwei Wochen
  • Welpen bis 6. Lebensmonat: alle vier Wochen
  • Erwachsene Hunde: ca. alle drei Monate 


Bei Hunden mit erhöhten Risiko für Wurmbefall ist meist häufigeres Entwurmen notwendig. Auch Arbeitshunde, die viel Kontakt mit kleinen Kindern oder immungeschwächten Personen haben (z. B. Therapiehunde) benötigen eine häufigere Wurmkur. Sprechen Sie am besten mit einem Tierarzt bzw. einer Tierärztin, um einen passenden Entwurmungsplan für Ihren Liebling zu erstellen. 

Ist eine Entwurmung wirklich notwendig?

Ja, die Entwurmung ist für Hunde nicht nur notwendig, sondern unerlässlich. Würmer sind weit verbreitete Parasiten, die Hunde in jedem Alter und jeder Umgebung infizieren können. 

Die Auswirkungen eines Wurmbefalls können von leicht bis schwerwiegend variieren. In schweren Fällen können Würmer lebensbedrohlich werden. Besonders Welpen und ältere Hunde sind anfällig für einen Wurmbefall und leiden am stärksten an deren Symptomen.

Neben den gesundheitlichen Problemen für den Hund selbst, können einige Wurmarten auch auf den Menschen übergehen und gesundheitliche Beschwerden auslösen. Dies stellt ein besonderes Risiko für Kinder und immungeschwächte Personen dar.

Wurmkuren sind heutzutage deutlich besser verträglich als früher und stellen für den Körper des Hundes eine viel kleinere Belastung dar. Sollten Sie sich Gedanken um Nebenwirkungen machen, sprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt bzw. Ihrer Tierärztin über passende Mittel. 

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Die alte Weisheit „Vorsorge ist besser als Nachsorge“ gilt besonders für die Gesundheit unserer geliebten Vierbeiner. Handeln Sie proaktiv und führen Sie Wurmkuren planmäßig durch, um Ihre Haustiere zu schützen. 

Leider können wir nicht vermeiden, dass unsere Hunde und Katzen in Kontakt mit Würmern und anderen Parasiten kommen. Allerdings können wir einiges dafür tun, dass es nicht erst zu einer Infektion kommt. 

Dazu gehören:

  • Regelmäßige Wurmkuren als Prophylaxe
  • Regelmäßige Kotuntersuchungen beim Tierarzt bzw. der Tierärztin
  • Schnelles Handeln bei Symptomen von Wurmbefall
  • Kein Füttern von rohem Fleisch
  • Gute Hygiene von den Lebensbereichen des Hundes bzw. der Katze

Denken Sie daran:

Hund und Katze können sich auch durch Kontakt mit anderen Tieren mit Würmern infizieren. Durch regelmäßiges Entwurmen schützen Sie nicht nur Ihr geliebtes Tier, sondern auch die Haustiere anderer Menschen.

Kosten: Wie viel kosten Entwurmung, Wurmtest und Co?

Die Kosten für die Entwurmung und den Wurmtest (Kotanalyse) sind im Vergleich zu den potenziellen gesundheitlichen Problemen und deren Behandlung, relativ gering. 

Die Preise für die Wurmkur bei Hunden können – je nach Größe des Hundes, Art der Wurmkur, Stärke des Befalls etc. stark variieren. Im Allgemeinen können Sie jedoch mit Kosten zwischen 3 und 20 Euro pro Tablette rechnen. Zudem können weitere Kosten wie z. B. die Laboruntersuchung des Kotes kommen, die ca. 30 bis 60 Euro kosten können. Auch können weitere Kosten für zusätzliche Tierarztbesuche im Falle von Komplikationen und ggf. die Kosten für die Behandlung anderer Haustiere im Haushalt entstehen.

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