Katze Zahnstein

Zahnstein bei Katzen ist ein häufiges Problem, das ernsthafte gesundheitliche Folgen mit sich bringen kann. Unbehandelt führt er zu Schmerzen und Zahnfleischerkrankungen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Zahnstein bei Katzen frühzeitig erkennen, welche Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung wichtig sind und wie Sie die Zahngesundheit Ihrer Katze erhalten können.

Zahnstein entfernen für gesunde und starke Zähne

Wie entsteht Zahnstein bei der Katze?

Zahnsteinbildung bei Katzen ist ein schleichender Prozess, der folgendermaßen abläuft:

  1. Zahnbelag (Plaque) bildet sich:
    Nach dem Fressen bleibt eine dünne Schicht von Speiseresten auf den Zähnen bzw. in Zahnzwischenräumen haften. Bakterien in der Mundhöhle ernähren sich von den Zuckerresten in der Nahrung und vermehren sich schnell.
  2. Mineralisierung des Belags:
    Speichel enthält Mineralien wie Kalzium und Phosphat. Diese Mineralien lagern sich in den Zahnbelag ein und beginnen, ihn zu verhärten.
  3. Bildung von Zahnstein:
    Der Belag verkalkt und verfestigt sich zu Zahnstein. Zahnstein ist deutlich härter als Zahnbelag und haftet fest an den Zähnen.
  4. Ausbreitung unter das Zahnfleisch:
    Zahnstein kann sich unter das Zahnfleisch ausbreiten und dort die empfindlichen Gewebe reizen. Dies führt oft zu Entzündungen und kann das Zahnfleisch und die Zahnwurzeln schädigen.
  5. Verstärktes Bakterienwachstum:
    Die raue Oberfläche des Zahnsteins ist ideal für weitere Bakterienansammlungen. Es kommt zu einem Teufelskreis, da immer mehr Zahnbelag gebildet wird, der wiederum zu mehr Zahnstein führt.

Es gibt einige Faktoren, die die Zahnsteinbildung bei Katzen begünstigen:

  • Ernährung:
    Futter mit hohem Zuckergehalt oder weiches Futter kann die Bildung von Plaque fördern.
  • Genetische Veranlagung:
    Einige Katzenrassen sind anfälliger für Zahnprobleme.
  • Vorerkrankungen:
    Parodontitis, Gingivitis, Lymphoplasmazelluläre Stomatitis können die Entstehung von Zahnstein begünstigen.
  • Alter:
    Ältere Katzen neigen eher zur Zahnsteinbildung, da ihre Zähne empfindlicher sind und weiches Futter bevorzugt wird.
  • Mangelnde Zahnpflege:
    Ohne regelmäßige Zahnreinigung, sei es durch Zähneputzen oder spezielle Kausticks, bleibt Plaque ungestört auf den Zähnen.

Ist Zahnstein für Katzen gefährlich?

Zahnstein ist unangenehm für Ihr Tier, da er Schmerzen beim Fressen auslösen kann und somit das Wohlbefinden Ihrer Samtpfote mindert. Fortgeschrittener Zahnstein kann zudem zu einer Reihe ernster gesundheitlicher Probleme führen. Zu diesen gehören:

  • Zahnfleischentzündung (Gingivitis)
  • Parodontitis
  • Schädigung lebenswichtiger Organe wie Herz, Nieren und Leber (durch Bakterien, die aus dem Mundraum in den Blutkreislauf gelangen)
  • Gewichtsverlust
  • Nährstoffmangel

Sie vermuten Zahnstein bei Ihrer Katze? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf, um sich beraten zu lassen und einen Termin zu vereinbaren.

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Symptome: Wie erkenne ich Zahnstein bei der Katze?

Zahnstein bei Katzen ist nicht immer auf den ersten Blick offensichtlich. Als aufmerksamer Katzenbesitzer ist es wichtig, die Anzeichen für Zahnstein frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu handeln. 

Achten Sie auf folgende Symptome:

  • Gelbliche oder braune Verfärbungen der Zähne:
    Diese sind oft am Zahnfleischrand zu sehen und lassen sich nicht einfach entfernen.
  • Mundgeruch:
    Ein unangenehmer Geruch aus dem Maul Ihrer Katze kann auf eine Infektion oder Zahnstein hindeuten.
  • Zahnfleischentzündungen:
    Gesundes Zahnfleisch ist rosa. Rotes, geschwollenes, gereiztes, oder blutendes Zahnfleisch (Gingivitis) kann ein Zeichen für Zahnstein und eine beginnende Parodontitis sein.
  • Schwierigkeiten beim Fressen:
    Katzen mit Zahnstein zeigen möglicherweise weniger Interesse am Futter, kauen langsamer oder bevorzugen Nassfutter.
  • Vermehrtes Speicheln:
    Übermäßiger Speichelfluss kann ein Hinweis auf Schmerzen oder Entzündungen im Maul der Katze sein.
  • Verhaltensänderungen:
    Zurückhaltung beim Spielen mit Spielzeug, das Katzen normalerweise kauen oder beißen, können auf Zahnprobleme hinweisen.
  • Vernachlässigte Fellpflege:
    Schmerzen im Maul können dazu führen, dass Katzen sich nicht mehr selber putzen.

Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei Ihrem Tier beobachten, ist es ratsam, einen Tierarzt bzw. eine Tierärztin aufzusuchen. Dort kann eine genaue Diagnose gestellt und gegebenenfalls eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden.

Weitere Zahnprobleme bei der Katze erkennen

Neben Zahnstein können Katzen von einer Vielzahl weiterer Zahnerkrankungen betroffen sein, die oft schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.

FORL (Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen) ist eine der häufigsten und schmerzhaftesten Zahnerkrankungen bei Katzen. Diese Krankheit führt dazu, dass die Zähne regelrecht zerfallen. Anfangs kommt es oft zu Läsionen in den Zahnwurzeln, ehe der sichtbare Teil des Zahnes betroffen ist und zerstört wird. Da FORL extrem schmerzhaft ist, verweigern betroffene Katzen häufig das Fressen.

Parodontitis ist eine ernsthafte Erkrankung, die durch die Ansammlung von Plaque und Zahnstein verursacht wird. Sie führt zu Entzündungen des Zahnfleisches und kann den Zahnhalteapparat schädigen. Unbehandelt kann Parodontitis zum Verlust von Zähnen führen und Bakterien können über die Blutbahn in andere Organe gelangen, was das Risiko von Herz- und Nierenerkrankungen erhöht.

Stomatitis ist eine schmerzhafte Entzündung der Schleimhaut, die oft das gesamte Maul betrifft. Zu Symptomen gehören vermehrter Speichelfluss, Mundgeruch und Schmerzen beim Fressen. Diese Erkrankung erfordert in der Regel intensive tierärztliche Behandlung, da sie ohne rechtzeitige Intervention zu chronischen Beschwerden führen kann.

Gebrochene Zähne treten häufig nach Unfällen oder durch das Beißen auf harten Gegenständen auf. Diese Frakturen sind nicht nur schmerzhaft, sondern können auch zu Infektionen führen, wenn die Zahnwurzel freigelegt ist.

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Zahnstein bei Katzen entfernen: So läuft die Behandlung ab

Unbehandelter Zahnstein bei Katzen führt zu schmerzhaften Zahnfleischerkrankungen und kann sogar zu Zahnverlust führen. Die Zahnsteinentfernung ist daher ein wichtiger Schritt zur Erhaltung der Zahngesundheit Ihrer Katze. Doch wie läuft die Behandlung ab? Hier erfahren Sie alles Wichtige im Detail.

  • Schritt 1 – Vorbereitung und Untersuchung:
    Bevor die Zahnsteinentfernung beginnt, überprüft der Tierarzt bzw. die Tierärztin den allgemeinen Gesundheitszustand und die Zahngesundheit Ihrer Katze. 
  • Schritt 2 – Die Narkose:
    Da die Zahnsteinentfernung für Katze sehr stressig und unangenehm ist, wird sie in eine Vollnarkose versetzt. Diese Narkose ermöglicht es, alle Zähne gründlich zu reinigen. Während der gesamten Prozedur werden die Vitalwerte Ihrer Katze genau überwacht, damit Ihrem Liebling nichts passiert.
  • Schritt 3 – Entfernung des Zahnsteins:
    Der Tierarzt bzw. die Ärztin verwendet spezielle Ultraschallgeräte, um den Zahnstein von den Zähnen zu lösen. Die harten Ablagerungen werden schonend entfernt, ohne gesundes Gewebe zu beschädigen.
  • Schritt 4 – Dentalröntgen:

    Optimalerweise macht man nach dem Entfernen von Zahnstein eine Zahnrötgenserie von allen Zähnen.

  • Schritt 5 – ev. Extraktionen der Zähne und vernähen:

    Eventuell notwendige Behandlungen, wie das Entfernen beschädigter Zähne (Extraktionen) oder die Behandlung von Infektionen, werden ebenfalls durchgeführt.

  • Schritt 6 – Polieren der Zähne:
    Nach der Entfernung des Zahnsteins werden die Zähne poliert. Das Polieren glättet die Zahnoberfläche und verringert die Wahrscheinlichkeit, dass sich neuer Zahnstein schnell bildet.

Nach der Behandlung erwacht Ihre Katze aus der Narkose und bleibt noch einige Zeit zur Beobachtung in der Tierarztpraxis. Sie erhalten detaillierte Anweisungen zur Nachsorge, einschließlich Informationen zur Fütterung, Pflege und ggf. Medikamenten in den ersten Tagen nach der Behandlung.

Zahnstein bei Katzen vorbeugen

Vorbeugung ist der Schlüssel zur Vermeidung von Zahnstein und damit einhergehenden Zahn- und Zahnfleischproblemen bei Katzen. Hier sind einige wirksame Strategien, um die Zahngesundheit Ihrer Katze zu erhalten:

  • Regelmäßige Zahnpflege zu Hause:
    Das tägliche Zähneputzen mit einer speziellen Katzenzahnbürste und -zahnpasta ist eine der effektivsten Methoden, um die Bildung von Zahnstein zu verhindern. Beginnen Sie schon im Kätzchenalter, damit sich Ihre Katze daran gewöhnt.
  • Zahnpflegeprodukte:
    Nutzen Sie Zahnpflege-Leckerlis, Gels oder Sprays, die speziell entwickelt wurden, um Plaque zu reduzieren und die Zahnsteinbildung zu verlangsamen. Diese Produkte können eine wertvolle Ergänzung zur täglichen Zahnpflege sein.
  • Geeignetes Futter:
    Spezielle Zahnpflege-Trockenfutter enthalten Inhaltsstoffe, die Plaque reduzieren können. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach Empfehlungen für eine Ernährung, die zur Zahngesundheit Ihrer Katze beiträgt.
  • Regelmäßige Tierarztbesuche:
    Lassen Sie die Zähne Ihrer Katze mindestens einmal jährlich tierärztlich überprüfen. Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen sind unerlässlich, um hartnäckigen Zahnstein zu entfernen und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen.
  • Spielzeug zur Zahnpflege:
    Bieten Sie Ihrer Katze Kauspielzeuge an, die dabei helfen, Plaque mechanisch von den Zähnen zu entfernen. Diese können zusätzlich zur Zahnpflege beitragen und sind gleichzeitig eine gute Beschäftigung.

Zahnstein bei Katzen: Weitere Fragen und Antworten

Wie oft muss der Zahnstein bei Katzen entfernt werden?

Generell wird empfohlen, regelmäßige tierärztliche Kontrollen durchzuführen und sich nach den individuellen Anweisungen zu richten. Manche Katzen sind sehr anfällig für Zahnstein und benötigen mehrmals im Jahr eine Zahnreinigung. Bei anderen Katzen könnte eine Reinigung alle paar Jahre notwendig werden. Eine angepasste Ernährung und regelmäßige Zahnpflege zu Hause können ebenfalls helfen, die Bildung von Zahnstein einzugrenzen.

Wann muss die Katze wegen Zahnstein zum Tierarzt?

Ein Tierarztbesuch wegen Zahnstein ist ratsam, wenn Ihre Katze Anzeichen wie Zahnverfärbungen, Mundgeruch, Zahnfleischentzündungen, verstärkten Speichelfluss oder Schwierigkeiten beim Fressen zeigt. Warten Sie nicht auf den nächsten tierärztlichen Kontrolltermin, sondern bringen Sie Ihr Tier so bald es geht zu einem Tierarzt bzw. einer Tierärztin. Je früher der Zahnstein entdeckt und entfernt wird, desto schonender und effektiver ist die Zahnsteinentfernung.

Zahnstein bei Katze selbst entfernen: Geht das?

Zahnstein bei der Katze sollte auf keinen Fall selbst oder mit Hausmitteln entfernt werden. Bei Selbstversuchen könnten Sie versehentlich den Zahnschmelz oder das Zahnfleisch Ihres Tieres verletzen. Auch raten wir Ihnen von Hausmitteln zur Zahnsteinenfernung bei Katzen ab. Nur Tierärzte bzw. Tierärztinnen verfügen über das notwendige Fachwissen und die passenden Instrumente, um den Zahnstein korrekt zu entfernen.

Zahnstein entfernen bei Katze: Kosten

Die Kosten für die Entfernung von Zahnstein bei Katzen variieren je nach Schweregrad. In der Regel starten die Kosten bei 400 Euro. Durchschnittlich liegen die Kosten einer Zahnsanierung eher zwischen 600 und 800 Euro. Bedenken Sie, dass eventuell zusätzliche Kosten für eine Röntgenuntersuchung und die Behandlung von weiteren Erkrankungen im Mundraum entstehen können.

Übernimmt die Katzenkrankenversicherung die Kosten?

Viele Katzenkrankenversicherungen decken zumindest teilweise die Kosten für die Zahnsteinentfernung ab. Wenden Sie sich am besten persönlich an Ihre Versicherung und klären Sie im Voraus, welche Kosten in welcher Höhe übernommen werden – und unter welchen Bedingungen.

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