Wichtige Fütterungsmaßnahmen bei Niereninsuffizienz
DIÄT FRÜHZEITIG BEGINNEN!
Bei der so genannten Niereninsuffizienz ist die wichtige Funktion der Nieren als „Entgiftungsorgan“ des Körpers eingeschränkt. Gerade bei Nierensuffizienz ist Diät ein essenzieller Teil der Therapie. Sie kann dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und das Wohlbefinden zu verbessern. Deswegen wird Ihre Tierärztin/ Ihr Tierarzt zu einem Diätfutter raten – auch wenn die Krankheit erst im Anfangsstadium ist. Dabei sind Diäten, die Sie beim Tierarzt bekommen, besser geeignet als solche aus dem Zoohandel. Es ist auch möglich, für ein nierenkrankes Tier selbst zu kochen – nach fachkundiger Diätberatung.
WENIGER EIWEISS, ABER HOCHWERTIG
Da die Nieren die Endprodukte des Eiweiß-Stoffwechsels ausscheiden, wird bei einer Nierendiät darauf geachtet, dass der enthaltene Eiweißanteil reduziert ist. Und das enthaltene Eiweiß (Protein) muss eine hohe Qualität aufweisen: Muskelfleisch (nicht mager, z. B. Gulaschfleisch, Hühnerkeulen), Milchprodukte. Achtung: Beliebte Innereien und „Kausnacks“ mit einem hohen Anteil an Knorpel und Bindegewebe, wie Lunge, Kehlkopf, Ohren, Sehnen, Ochsenziemer, sind für nierenkranke Tier absolut nicht geeignet!
AUGENMERK AUF PHOSPHORGEHALT
Die wichtigste Maßnahme ist die Reduktion des Mineralstoffs Phosphor in der Nahrung. Kranke Nieren können Phosphor nämlich nicht ausscheiden, dadurch reichert er sich im Körper an. Aus diesem Grund ist in Nierendiäten viel weniger Phosphor enthalten als in herkömmlichem Futter. Reich an Phosphor sind mageres Fleisch, Innereien (Herz, Leber), Fisch, Eidotter, Vollkornprodukte – diese Bestandteile dürfen bei nierenkranken Tieren nicht gefüttert werden. Falls nötig, wird Ihre Tierärztin/Ihr Tierarzt zusätzlich einen sogenannten Phosphatbinder verschreiben.
HÄUFIGES PROBLEM: APPETITLOSIGKEIT
Bei Tieren mit Nierenerkrankungen kommen mehrere ungünstige Faktoren zusammen: Ihnen ist oft übel, die Giftstoffe, welche die Nieren nicht ausscheiden können, greifen die Schleimhäute an, und zusätzlich ist das Futter wegen des reduzierten Eiweißgehaltes nicht so schmackhaft.
Tipps, um den Appetit anzuregen:
- mehrmals täglich kleine Portionen frisch anbieten
- Geduld haben, gut zureden, von Hand füttern
- für eine ruhige Umgebung sorgen
- manchmal kann Futterneid den Appetit anregen
- auf Körpertemperatur anwärmen
- ein wenig „Geschmackverstärker“ dazu mischen: z. b. Öl aus einer Fischkonserve, Schmalz, Schlagobers, Honig …
Ernährungssprechstunde mit Dr. Stefanie Handl
Fachtierärztin für Ernährung und Diätetik und Diplomate ECVCN:
- TIERplus Brunn am Gebirge: Mittwoch von 14.00 bis 18.00 Uhr
- TIERplus Wien-Stadlau: Samstag von 9.00 bis 13.00 Uhr
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