Harnsteine entstehen, wenn Salze in den Harnwegen des Kaninchens auskristallisieren und dort feste oder schlammige Ablagerungen bilden. Diese Ablagerungen findet man in den Nieren, der Harnblase, und selten verstopfen sie die Harnwege.
Besonderheit Kalziumstoffwechsel
Kaninchen nehmen über den Darm das gesamte in der Nahrung enthaltene Kalzium auf und nicht wie im Gegensatz zu Hund und Katze nur so viel, wie sie benötigen. Der Überschuss wird wieder mit dem Harn ausgeschieden. Da der pH-Wert des Harns beim Kaninchen deutlich höher ist (alkalischer) als bei Hund und Katze, fördert das die Bildung von Kalziumkristallen, was dann zur Entstehung von Harngrieß und Harnsteinen führt.
Ursache falsches Futter
Eine häufige Ursache ist die falsche Ernährung. Zu große Mengen an konzentriertem Trockenfutter (Pellets) zählen zu den bedeutendsten Ursachen für die Harnsteinbildung, da diese dem Körper Wasser entziehen. Daher sollte man auf Frischfutter umstellen.
WICHTIG: Heu muss dennoch immer ausreichend zur Verfügung stehen!
Weitere Gründe sind aber auch mangelnde Bewegung und zu dicke Tiere. Erste 
Zeichen Harnsteine können auch ohne Symptome bleiben. Erst bei größeren Steinen oder Blasengrieß zeigt das Kaninchen Schmerzen. Aufmerksam sollten Sie werden: wenn häufiger uriniert oder gar kein Harn abgesetzt wird, bei Blut im Harn, bei Apathie, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust bzw. bei vermehrtem Schlecken im Genitalbereich.
Harnsteine erfordern eine tierärztliche Behandlung
Zur Abklärung von Harnsteinen benötigt man neben einer umfangreichen klinischen Untersuchung eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung. Wie weit eine Nierenschädigung bereits vorliegt, kann durch eine Blutuntersuchung im eigenen TIERplus Labor festgestellt werden. Eine Behandlung hängt dann von der Lage und Größe der Steine ab. Eine spezielle Diät wie bei Hunden oder Katzen, die hilft, Harngrieß aufzulösen, funktioniert beim Kaninchen nicht. Größere Harnsteine müssen chirurgisch entfernt werden. Die Prophylaxe von Steinen ist nur bedingt möglich. TIERplus Tierärzte empfehlen deshalb, ein ganzes Kaninchen-Leben lang besonders auf drei Dinge zu achten: eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend frischem Wasser und viel Bewegung! Es ist einfach, ein glückliches Kaninchen als Mitbewohner zu haben, bedarf allerdings großer Verantwortung!
TIERplus Tipp:
Ausreichend Bewegung verhindert Übergewicht. Dicke Kaninchen können beim Wasserlassen nicht mehr die richtige Körperhaltung einnehmen. Dadurch wird nur die obere Flüssigkeitsschicht in der Harnblase entleert. Im Rest des Urins bilden sich die Kalziumkarbonatkristalle, die dann die Beschwerdekette in Gang setzen. +
