Moderne bildgebende Verfahren wie die Computertomografie ermöglichen auch beim Tier exaktere Diagnosen und Verlaufsprognosen.
Die Tiermedizin hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Die Nachfrage nach spezialisierten Behandlungen ist deutlich gestiegen. Diese Entwicklung hat TIERplus dazu bewogen, am Standort TIERplus Wien-Kagran zusätzlich zu den bewährten Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten auf dem neuesten Stand der Technik einen Computertomografen zu installieren, der insbesondere für Kleintiere geeignet ist.
DIAGNOSE AUF HÖCHSTEM NIVEAU
Für anspruchsvolle Fälle, für die herkömmliche bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder Endoskopie nicht ausreichen, eröffnet die Computertomografie (CT) in der Tiermedizin weitere Möglichkeiten in der Röntgendiagnostik. Bei Kleintieren wie Hunden und Katzen kann eine Computertomografie am ganzen Körper durchgeführt werden. Mit dem Gerät können neben Knochen und Gelenken die inneren Organe von Tieren dargestellt werden. Dadurch sind auf den CT-Bildern Verletzungen und krankhafte Veränderungen gut zu erkennen. Das Verfahren eignet sich u. a. dazu, verschiedene Krebsarten (Tumore), Bandscheibenvorfälle oder Gelenksveränderungen beim Tier festzustellen. Auch Flüssigkeitsansammlungen wie größere Blutungen können dadurch diagnostiziert werden. Bei kurzköpfigen (brachycephalen) Hunderassen können die Ursachen von häufigen Atembeschwerden exakt abgeklärt und chirurgische Eingriffe im Bereich des Kehlkopfes besser vorbereitet werden.
DER ABLAUF DER UNTERSUCHUNG
Die computertomografische Untersuchung ist zwar ein sehr schnelles Prüfungsverfahren, für eine optimale Bildqualität und genaue Diagnose ist es allerdings unabdingbar, dass sich das Tier während des Scans nicht bewegt. Deshalb ist es für die exakte Lagerung des tierischen Patienten notwendig, den Körper-Check unter Vollnarkose durchzuführen. Vor der veterinärmedizinischen Kontrolle werden die Tierhalter über die Bedeutung der Untersuchung und das Risiko der Narkose für das jeweilige Tier aufgeklärt. Dank des modernen Spiral-Computertomografen ist es jedoch möglich, die Dauer der Inspektion auf wenige Minuten zu minimieren, was eine geringe Narkosebelastung bedeutet. Somit ist diese Technik selbst bei älteren Tieren und Risikopatienten bestens geeignet. Bei bestimmten Verdachtsdiagnosen ist der Einsatz eines intravenös (in die Vene) verabreichten Kontrastmittels angezeigt. Diese Medikamente werden ebenso in der Humanmedizin verwendet und sind im Allgemeinen sehr gut verträglich.
Mein TIERplus Tierarzt erklärt: Mit Hilfe des Computertomografen können wir Körperregionen im Detail betrachten und so in kniffligen Fällen verlässliche Diagnosen stellen, die mit Röntgen oder Ultraschall nicht immer möglich sind.
WAS SIEHT MAN AUF CT-BILDERN? Der Computertomograf macht sehr dünne Schnittbilder, die am Computer einzeln betrachtet werden können. Der Rechner kann diese Bilder zudem zu dreidimensionalen Darstellungen zusammensetzen. So kann beispielsweise ein präziser Überblick über die Ausdehnung eines Tumors gewonnen werden. Damit werden wertvolle Hinweise für eine Operation und/oder eine medikamentöse Therapie geliefert. Sollte ein chirurgischer Eingriff dringend notwendig werden, kann dieser sogar im Anschluss an die Untersuchung durchgeführt werden.
COMPUTERTOMOGRAFIE: WAS IST DAS? Die Computertomografie (CT) ist ein radiologisches Untersuchungsverfahren, das mit Röntgenstrahlen aus einer rotierenden Röhre arbeitet. Diese Technik erlaubt eine sehr exakte Darstellung aller Körperregionen und dient so zur weiterführenden Diagnostik in Fällen, für die herkömmliche Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder Endoskopie nicht ausreichen. Bei dieser Untersuchung entstehen Schnittbilder, die bei Bedarf zu einem dreidimensionalen Bild zusammengesetzt werden können. In der TIERplus Ordination Wien-Kagran arbeiten wir mit einem 16-Zeiler „Toshiba Low-Dose CT Aquilion Lightning“- Modell der Firma Canon Medical System.
BEISPIELE FÜR EINSATZMÖGLICHKEITEN DER NEUE COMPUTERTOMOGRAFIE:- Abdomen (Bauchhöhle), z. B. Tumorerkrankungen, Multitrauma, Blutgefäßmissbildungen, Harnleiter- und Nebennierenerkrankungen, Aortenverschluss
- Gehirn, z. B. Epilepsie, Tumorverdacht, Infarkte, Blutungen
- Nasenhöhle, z. B. Tumore, Fremdkörper, Infektionen
- Orthopädie, z. B. Luxationen, Tumore, Frakturen
- OP-Planung, Messungen und 3D-Darstellungen
- Onkologie (Krebsdiagnostik), z. B. Metastasensuche, Ausbreitungsdarstellung
- Ohr, z. B. Mittelohrentzündungen, Vestibularsyndrom, Polypen
- Schädel, z. B. Tumore, Frakturen, Missbildungen, Brachiocephalensyndrom
- Thorax (Brustkorb), z. B. Lungendiagnostik, Tumore, Traumadiagnostik, Fremdkörper, z. B. in den Bronchien, Stockverletzungen
- Wirbelsäule, z. B. Bandscheibenvorfall, Tumore, Rückenmarkserkrankungen, Frakturen, Luxationen, Cauda-equina-Syndrom
- Zähne, z. B. Tumore, Missbildungen, Fehlstellungen, Kieferabszesse
Fotocredit: Canon Medical Systems Gesellschaft m.b.H