Keine Frage, sie sind gute Mütter. Sie wünschen sich Nachwuchs, doch manchmal erfüllt sich dieser Wunsch auch bei ihnen nicht. Das liegt weniger an ihrer biologischen Uhr als vielmehr an Ernährungs- und Haltungsfehlern.
In der Fachsprache heißt diese Komplikation bzw. Erkrankung „Legenot“. Von einer Legenot spricht man, wenn das Tier unfähig ist, seine Eier abzulegen. Am häufigsten betroffen sind Echsen (z.B. Geckos, Bartagamen, Grüne Leguane) und Schildkröten, aber auch bei Schlangen kann dieses Phänomen auftreten. Bleibt das Ei zu lange im Körper der Mutter, kann es bei ausbleibender Behandlung zu schwerwiegenden Erkrankungen oder sogar zum Tod des Tieres kommen.
Ursachen für eine Legenot
Mögliche Ursachen sind etwa ein enges Becken oder ein zu großes Ei. Auch Hindernisse in der Bauchhöhle, wie z.B. Tumore oder Abszesse, können den Eiern den Weg versperren.
Falsche Ernährung und Stress
Am häufigsten sind jedoch Ernährungs- und Haltungsfehler die Ursache für eine Legenot, konkret ein Mangel an Kalzium und/ oder UV-Licht sowie falsche Licht und Temperaturverhältnisse. Stress verhindert ebenfalls die Eiablage, etwa wenn das Tier vergeblich einen geeigneten Eiablageplatz sucht. Auch wenn zu viele Tiere in einem Terrarium gehalten werden und sie keine Rückzugsmöglichkeit haben, kann Stress entstehen und die Eiablage verhindern.
Hilfe holen, bevor es zu spät ist
Je genauer Sie Ihr Tier beobachten, desto schneller können Sie Hilfe holen. Die ersten Anzeichen, dass etwas nicht stimmt sind:
+ Unruhe
+ gestörtes Fressverhalten
+ viele Grabeversuche
+ vergrößerter Bauch
Vielleicht hat Ihr Tier schon einmal Eier gelegt, aber diesmal nur wenige Eier und presst weiterhin. Es zeigt eventuell auch Atemnot und einen Vorfall von Organen aus der Kloake. Bei länger anhaltender unerkannter Legenot wird das Tier zunehmend schwächer und apathisch und die Prognose immer schlechter. Hilfe bekommen Sie in jedem Fall nur von Ihrem Tierarzt. Je früher Sie und Ihr Tierarzt das Problem erkennen, umso größer ist die Möglichkeit, dass das Tier mit entsprechender tierärztlicher Unterstützung die Eier doch noch auf natürlichem Weg ablegen kann.
In manchen Fällen ist jedoch eine chirurgische Behandlung unumgänglich. Um all diese Probleme zu vermeiden und sich am Nachwuchs zu erfreuen, empfehlen wir Ihnen, sich vor der Anschaffung von Reptilien bestmöglich über die Ernährungs- und Haltungsansprüche der Tiere zu informieren.
ACHTUNG!
Die Legenot ist ohne tierärztliche Behandlung eine lebensbedrohliche Erkrankung! +