Besonders junge Tiere sind neugierig und entdeckungsfreudig. Doch es kann schnell gehen, dass ein Tier im Eifer des Spiels ein Tuch, ein Spielzeug oder andere Fremdkörper verschluckt. So sollte die Spielstunde dann doch nicht enden!
Es kann alles sein: spitze Knochen, Spielzeug, Plastiksackerln, Schnürsenkel und, und, und. Aber es hat nichts mit Dummheit zu tun, wenn das Tier einen Gegenstand verschluckt. Eher handelt es sich um junge und verspielte Tiere, die aus lauter Überschwang und mit dem ihnen angeborenen Spieltrieb in diese Situationen geraten.
Handelt es sich um große und „sperrige“ Fremdkörper, kann das Tier sie oft selbstständig hochwürgen und wieder ausspucken. Richtig gefährlich wird es bei Fremdkörpern, die das Tier vollständig verschluckt. Der Fremdkörper kann aufgrund seiner Größe den Magen eines Hundes meist noch passieren, doch nicht selten bleibt er dann im Dünndarm stecken. Die Folge ist ein teilweiser oder vollständiger Verschluss des Darmes.
Anzeichen für Fremdkörper im Verdauungstrakt
Sind die verschluckten Teile klein und haben eine glatte Oberfläche, kann es schon einmal vorkommen, dass man sie erst im Kot des Tieres wiederfindet. Dann ist alles „mal wieder gut gegangen“. Doch sind die Teile größer und bleiben im Verdauungstrakt stecken, kommt es zu Bauchkrämpfen, Erbrechen. Auch Fieber und Fressunlust können Anzeichen sein.
Steckt der Fremdkörper im oberen Bereich des Dünndarms, erbricht der Hund, unmittelbar nachdem er gefressen oder getrunken hat. Bei einem vollständigen Verschluss setzt der Hund keinen Kot mehr ab.
Verschließt der Fremdkörper den Darm nur teilweise, kann der Kot blutig oder schwarz verfärbt sein. Dann handelt es sich meist um eine Schädigung der Darmwand.
Vorsicht bei jungen Katzen
So schnell, wie sie manchmal sind, fällt es schwer, immer genau aufzupassen. Besonders junge Kätzchen finden unerwartet kleine Teile am Boden. Schnüre und dünne Fäden sind besonders gefährlich, weil sich der Darm damit verwickeln kann. Auch auf den Sprung hinauf aufs Regal sollten Sie vorbereitet sein. Denn dort liegen oft kleine Teile (Schmuckstücke, Nähsachen, Schreibutensilien), die doch sehr interessant für junge Kätzchen sind …
Was ist zu tun?
Ist es doch passiert und kann das Tier den Gegenstand nicht selbstständig hochwürgen, ist der Gang zum Tierarzt unvermeidbar. Besonders bei einem Darmverschluss kann nur ein Röntgen oder ein Ultraschall die Diagnose sichern. Meist ist dann eine Operation notwendig.
Meine TIERplus Tierärztin weiß:
„Leider lernen die Tiere, die schon einmal einen Fremdkörper im Darm hatten, nichts aus der Misere und würden das nächste Teil gleich wieder verschlucken. Deshalb liegt es an Ihnen, in diesem Punkt besonders vorsichtig zu sein. Beliebt sind auch weiche Gegenstände wie Schaumstoff, die dann den Darm verstopfen. Also: Lieber einmal einen Blick zu viel unter den Schrank als ein unerwarteter Tierarztbesuch!“ +