Seit März 2011 besteht bei der UNO eine Sprengstoffhundeeinheit. Fünf UN-Bedienstete und ihre belgischen Spürhunde wurden extra für diese Einheit ausgebildet – TIERplus darf die Staffel tierärztlich betreuen!
Dass die UNO über eine Spezialeinheit für Sprengstoffhunde verfügt, ist neu. Mit fünf Hunden ist sie sogar die zweit größte weltweit. Wie sieht die Arbeit eines Sprengstoffhundes bei der UNO konkret aus?
Jeder Hundebesitzer kann sich vorstellen, dass ein Sprengstoffspürhund über ganz besondere Fähigkeiten verfügen muss. Neben einer scharfen Munition laut anzuschlagen, wäre eher kontraproduktiv! „Die besonderen Fähigkeiten unserer Hunde liegen in der Kombination eines ausgeprägten Spiel-, Beutetriebes und der extrem hohen Konzentrationsfähigkeit.“ erklärt Ufuk Aktas, einer der fünf Hundeführer, TIERplus.
10 Minuten höchste Konzentration
Um auch wirklich absolute Sicherheit gewährleisten zu können, muss auf den Hund im Einsatz zu hundert Prozent Verlass sein. Schon der kleinste Fehler kann im Ernstfall zu Explosionen führen. Genau das ist der Grund, dass ein Hund max. 30 min im Einsatz sein kann, in dieser Zeit erbringt er eine maximale Konzentrationsleistung. Danach benötigt er eine Pause – eine Spielpause!
Es ist ein Ritual
Sabrina Gratzer, erklärt uns das Ritual, denn als solches muss man den Einsatz betrachten. „Durch einen spezifisch auf die Suche antrainierten Unterordnungsablauf, vermitteln wir dem Hund: „jetzt geht es an die Arbeit.“ Der Hund wird ruhig, konzentriert sich auf den Bereich, den der Hundeführer ihm vorgibt. Damit beginnt die Suche. Hat er das Objekt erschnüffelt, kommt noch die letzte große Herausforderung: Ruhe bewahren! – Statt laut zu melden, bleiben unsere Hunde passiv in der Anzeige, denn sie wissen um die potenzielle Gefahr. Erst ein letzter akustischer Klick – und natürlich die zugehörige Belohnung – vermittelt: Toll gemacht! Ende des Einsatzes!“
Übung und Praxiseinsatz
Die UNO gehört zu den am besten gesicherten Gebäuden in Österreich. Täglich befinden sich bis zu 10.000 Menschen in dem Gebäude. Deshalb gibt es auch für die Hunde eine tägliche Arbeitszeit. Anfangs suchen sie in Lieferfahrzeugen, später werden sie im Rahmen großer, internationale Konferenzen eingesetzt. Geschult werden die Tiere mit Echtstoff bzw. mit Echtstoff bedampfte Geruchsträger (Trainingsgegenstände).
Es geht nur im Team
…dies ist die Kernaussage, die uns Peter Jedlicka abschließend vermittelt. „Hund und Mensch müssen in diesem heiklen Bereich eng zusammen arbeiten. Absolutes Vertrauen, Arbeit und Spiel rund um die Uhr – deshalb ist das Tier auch 24 Stunden mit seinem Partner zusammen. Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist die geistige und körperliche Gesundheit des Tieres. Wir beide müssen uns auf einen guten Tierarzt verlassen können – aber den haben wir bereits gefunden.“ +