Rund um dieses Thema ranken sich viele Mythen, die schon lange keine Berechtigung mehr haben. Wie der neueste Stand ist, wissen Ihre TIERplus Tierärzte.
Kaum ein Thema ist so umstritten wie jenes der Kastration. Doch wussten Sie, dass diese nicht nur unerwünschten Nachwuchs verhindert, sondern auch gesundheitliche Vorteile für Ihr Tier mit sich bringt? Besonders bei Katzen ist die Paarung keine romantische Angelegenheit. Der Penis des Katers ist mit winzigen Widerhäkchen ausgestattet, was beim Zurückziehen eine Schmerzreaktion und damit einen induzierten Eisprung auslöst. Wird nicht vorgesorgt, kommt es zu 2–3 Würfen im Jahr. Auch Kaninchen und Meerschweinchen gehören zu den geburtenfreudigen Tierarten unter den Haustieren. Kaninchen sind ab der zwölften Lebenswoche geschlechtsreif und bringen es im Jahr auf bis zu drei Trächtigkeiten. Zwergkaninchen werfen pro Geburt zwei bis vier Fäustlinge, große Rassen sogar bis zu zehn! Hündinnen werden zweimal im Jahr läufig.
Was tut man mit all den Tierbabys?
Aber nicht nur der ungewollte Tiernachwuchs führt zu Problemen, auch ein konstantes Nicht-Trächtig-Werden birgt Gefahren! Die Natur hat bei weiblichen Tieren vorgesehen, dass ein Sexualzyklus in einer Trächtigkeit mündet. Passiert das aber nicht, kann der Einfluss von Sexualhormonen zu Verhaltensänderungen, aber auch pathologischen Prozessen führen. Neben chronischer Rolligkeit bei Katzen und Kaninchen, der Scheinträchtigkeit bei Kaninchen und Hündinnen (sogar mit Milchabgabe) können eitrige Gebärmutterentzündungen (Pyometra), Mammatumore, Ovarialzysten oder tumoröse Veränderungen der Gebärmutter entstehen. Auch beim männlichen Tier spielt der Einfluss der Sexualhormone eine Rolle bei Erkrankungen, etwa bei der Prostatahyperplasie des Rüden, perianalen Tumoren, Hypersexualität u.v.m.
Sterilisation oder Kastration?
Grundsätzlich werden unsere Haustiere kastriert! Im Gegensatz zur Kastration wird bei einer Sterilisation die Fruchtbarkeit nur unterbunden. Der Einfluss der Sexualhormone und somit der Sexualtrieb bleibt weiterhin bestehen, da die Keimdrüsen bei der Sterilisation nicht entfernt werden. Daher wird die Sterilisation beim Haustier nicht durchgeführt.
Kastration heißt auch Verantwortung
Die Kastration hingegen ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Geschlechtsdrüsen vollständig entfernt werden. Bei männlichen Tieren sind es die Hoden, bei weiblichen die Eierstöcke und Teile der Gebärmutter. Aus rein medizinischer Sicht ist einer der ausschlaggebenden Vorteile der Kastration, dass die pathologischen Veränderungen dadurch weitgehend verhindert werden können.
TIERplus Tierärzten können Sie vertrauen
Die Kastration ist ein Routineeingriff, der unter Narkose (u.a. Inhalationsnarkose) durchgeführt wird. Für das Team von TIERplus bedeutet auch dieser Eingriff Sorgfalt in jeder Minute. Wie bei allen chirurgischen Eingriffen besteht natürlich immer ein Restrisiko, auf das wir Sie vorbereiten. Neben Fellveränderungen und Neigung zur Gewichtszunahme ist eine Harninkontinenz, das Harnträufeln, eine der häufigeren Folgeerscheinungen einer Kastration bei der Hündin. Man versteht darunter den ungewollten, unkontrollierbaren Abgang von Urin, vor allem wenn die Hündin schläft.
Die Notwendigkeit einer Kastration und die damit verbundenen möglichen Nebenwirkungen sind auch von den Lebensbedingungen und der jeweiligen Rasse abhängig. Ihre TIERplus Tierärzte nehmen sich die Zeit, mit Ihnen gemeinsam Vor- und Nachteile zu besprechen und Sie individuell zu beraten – denn uns geht es um IHR Tier!
Mein TIERplus Tierarzt empfiehlt:
Wenn Sie mit Ihrem Tier nicht oder nicht mehr züchten wollten, sollten Sie es kastrieren lassen!
Mein TIERplus Tierarzt informiert – aus dem Tierschutzgesetz:
Werden Katzen mit regelmäßigem Zugang ins Freie gehalten, so sind sie von einem Tierarzt kastrieren zu lassen, sofern diese Tiere nicht zur kontrollierten Zucht verwendet werden oder in bäuerlicher Haltung leben. +