Gerne berichten wir auch über interessante klinische Fälle aus unserem tierärztlichen Alltag bei TIERplus.
Dieser Fallbericht handelt von einem Fischer’s Chamäleon (Kinyongia fischeri). Der Patient wurde wegen einer krampfaderartigen Veränderung unter der Haut bei TIERplus vorstellig. Der Besitzer gab an, es als Nachzucht in Österreich erworben zu haben. Diese krampfadernartige Veränderung wurde biopsiert, d.h. mit einer feinen Nadel wurde eine Probe entnommen und im hauseigenen Labor untersucht. Unter dem Mikroskop zeigten sich zahlreiche wurmförmige Strukturen, sogenannte Mikrofilarien (Larven von Fadenwürmern).
Somit stand fest, dass es sich bei der Veränderung um einen unter der Haut lebenden Parasiten handelt. Unter Narkose wurde der Fadenwurm vorsichtig entfernt und von einem Parasitologen weiter untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um eine weibliche Fadenwurm-Art handelte, die eigentlich nur in Afrika vorkommt. Somit war klar, dass das Tier nicht aus einer österreichischen Nachzucht stammen konnte, sondern dass es sich höchstwahrscheinlich um einen Wildfang handelte.
Die Behandlung besteht im Entfernen der adulten Würmer. Bei der Behandlung mit Anitparasitika kann es aber beim Abtöten der Larven zu Komplikationen bis hin zum Tod des Tieres kommen. Daher ist dabei Vorsicht geboten!
Fischer’s Chamäleons (Kinyongia fischeri) leben in Tansania und Kenia. Diese Art unterliegt dem Washingtoner Artenschutz-Abkommen II, Anhang B! Die Haltung ist wie bei allen Reptilien anzeigepflichtig. +