Viele sind durch seine Schule gegangen und haben dort erste (Tanz-)Schritte gelernt. Weit über seine Tanzschule hinaus ist er bekannt, der charmante, stilvolle ältere Herr und Benimm-Experte Prof. Thomas Schäfer-Elmayer. Prof. Schäfer-Elmayer ist es gewöhnt, Interviews zu geben. Doch meist spricht er über goldene Verhaltensregeln oder seine Bücher. TIERplus durfte ihn besuchen und führte mit ihm das etwas andere Interview.
Die Tanzschule, in der Prof. Elmayer die meiste Zeit seines Tages verbringt, liegt im 1. Bezirk in Wien, gleich neben der Hofburg. Doch hin und wieder begegnet man ihm auch bei einem Spaziergang durch die Innenstadt – dann jedoch ohne die typischen weißen Handschuhe. An seiner Seite, wie Prof. Elmayer sagt, sein bester Freund, ein Golden Retriever namens Rex. „Rex hat mich gefunden. Nicht ich habe ihn mir ausgesucht, er hat mich ausgesucht. Er war Hofhund auf einem Bauernhof.
Wir waren nur auf einen Kaffee vorbeigegangen, um von dort aus eine Wanderung zu machen. Er wich mir nicht mehr von der Seite, und als wir wegfahren wollten, setzte er sich zu uns ins Auto auf die Rückbank. Aber er musste zunächst dort bleiben. Erst nach einigen Monaten haben wir das Glück gehabt, ihn zu bekommen.“ Prof. Elmayer mag Tiere und als ein Mann, dem Verhaltensregeln sehr wichtig sind, erkennt er natürlich auch die große Verantwortung, die Hundebesitzer gegenüber anderen haben.
„Der Mensch hat eine Verantwortung gegenüber anderen Menschen“
„Wir Hundebesitzer sind es, die sich darum bemühen müssen, dass der Hund in der Gesellschaft noch mehr akzeptiert wird. Hund und Mensch müssen sich so benehmen, dass sie andere nicht belästigen, und sie sich nicht belästigt fühlen. Deshalb finde ich die Wiener Aktion „Nimm ein Sackerl für mein Gackerl“ auch sehr gut. Ich, der Hundebesitzer, bin verantwortlich, dass ich die Hinterlassenschaften meines Hundes entferne. Erstens, damit keine Geruchsbelästigung eintritt, zweitens, damit niemand hineintreten und sich über Hunde ärgern kann, und drittens, um Rücksicht auf spielende Kinder zu nehmen. Ich bin verpflichtet, es wegzuräumen. Es liegt in der Verantwortung der Tierbesitzer, wie die Gesellschaft in Zukunft mit Tieren umgeht. Die Frage, ob die Freiheiten für die Tiere weiter eingeschränkt werden, z.B. der Freilauf von Hunden, hängt letzten Endes auch vom Benehmen der Hundeführer ab.“ Rex ist natürlich ein Musterexemplar seiner Gattung. Prof. Elmayer nimmt ihn bedenkenlos überall mit hin. Bei seinen Seminaren, in der Tanzschule, auf Ballproben und Sitzungen – immer ist Rex an seiner Seite. Fast
stiehlt Rex Prof. Elmayer die Show, alle wollen ihn streicheln, was sich Rex auch gern gefallen lässt. Trotz all seiner Gutmütigkeit darf man aber nie vergessen, dass ein großer Hund manchen Menschen Angst einflößen kann. Auch darauf zu achten und Rücksicht zu nehmen, gehört zu den Pflichten der Hundeführer.
„Die Einstellung zum Tier ist das Wichtigste“
Dass Hunde einen großen und wichtigen Einfluss auf Menschen haben, ist für Prof. Elmayer unbestritten. Es ist gut, dass Tiere im Leben des Menschen immer wichtiger werden. „Mich fasziniert der Hund als Therapiehund. Daran sieht man besonders deutlich, wie speziell Hunde auf die Bedürfnisse des Menschen eingehen können. Was sie für die Befindlichkeit der Menschen für eine große Hilfe sein können. Es ist wichtig, dass wir Menschen den Bezug zu den Tieren wieder verstärken. Hunde sind ein letztes Bindeglied zur Natur für den Menschen. Mit ihrer unglaublichen Zuneigung, Treue und Liebe zu ihren Menschen geben sie uns mehr, als wir je zurückzugeben imstande sind.“
Prof. Thomas Schäfer-Elmayer
Seit 1987 leitet Prof. Thomas Schäfer-Elmayer die renommierte Tanzschule Elmayer in Wien. Er gilt als Experte für Fragen der internationalen Etikette und modernen Umgangsformen. Prof. Schäfer-Elmayer ist des weiteren Autor mehrerer Benimmbücher. +