Seit 2010 breitet sich der heimtückische Virus RHD V-2 in Europa aus, das zu plötzlichen Todesfällen unter Kaninchen führt. Ein neuer Impfstoff schützt!
Ende 2016 wurde an der Veterinärmedizinischen Universität Wien erstmals bei einem heimischen Kaninchen der Virusstamm RHDV-2 als Todesursache nachgewiesen: Es ist der Erreger der Hämorrhagischen Kaninchenkrankheit (Rabbit Haemorrhagic Disease Virus Typ 2, kurz RHDV-2). In Österreich war bislang nur die ursprüngliche Variante 1 des Virus (RHDV-1) bekannt, gegen die geimpft werden kann.
Hohe Sterblichkeitsrate
Das RHD-Virus ist hochansteckend und breitet sich seit dem ersten Ausbruch 1984 in China schnell aus. Es befällt Kaninchen ab der 3. Lebenswoche, auch Feldhasen sind empfänglich für die hoch ansteckende Infektionskrankheit. Für Menschen ist das Virus ungefährlich. Der Erreger kann über direkten Kontakt als auch über Urin und Kot, verunreinigtes Wasser, Futter, Kleidung, Handschuhe, Käfige und Insekten (Mücken, Fliegen) übertragen werden. Ist ein Tier einmal infiziert, gibt es keine spezifische Behandlung, die einen tödlichen Ausgang verhindern könnte. Bei der Infektion sterben die Kaninchen häufig ohne Krankheitsanzeichen. Manchmal treten Symptome wie Blutungen, schaumiger Nasenausfluss, Verfärbungen der Maulschleimhaut und neurologische Anzeichen wie Zittern und Lähmungen auf. Bisweilen verläuft die Krankheit chronisch. Dann verlieren die Kaninchen meist stark an Gewicht, bevor sie sterben. Nur selten überleben einzelne erkrankte Kaninchen die Infektion. Nur eine neu entwickelte Impfung kann den tödlichen Verlauf verhindern.
Mein TIERplus Tierarzt weiß:
Das gegenüber Umwelteinflüssen sehr resistente Rabbit Haemorrhagic Disease Virus Typ 2 wird auf Kaninchen vor allem durch direkten Kontakt, kontaminiertes Futter und stechende Insekten übertragen. Wir empfehlen daher, zumindest alle Kaninchen, die ins Freie kommen, so bald wie möglich zu impfen. Der neue spezifische Impfstoff gegen den Erreger RHDV-2 kann in allen TIERplus Ordinationen verabreicht werden. Der Impfschutz beginnt ca. eine Woche nach der Verabreichung. Zu beachten ist, dass diese Impfung zusätzlich zu der bereits üblichen Kombi-Impfung gegen Myxomatose und RHDV-1 durchgeführt werden muss.“ +