Das Wichtigste gleich vorab: So klein und herzig sie auch sind – Minipigs, wie die Zwergschweinchen auch genannt werden, sind keine Haus- oder Kuscheltiere!
In den letzten Jahren wurde es immer mehr zur Modeerscheinung, sich ein süßes Minischwein ins Haus zu holen. Minipigs erreichen je nach Rasse eine Schulterhöhe von 50 cm und eine Körperlänge von 100 cm. Doch sie stammen vom Wildschwein ab und gehören u. a. deshalb in keine Wohnung.
Minipigs sind – wie ihre Artgenossen, die klassischen Hausschweine – sehr gesellige und soziale Tiere. Daher ist die Einzelhaltung gesetzlich verboten! Auch die ausschließliche Haltung in einer Wohnung verstößt gegen das Tierschutzgesetz und ist nicht gestattet.
Haltungsempfehlungen
Die kleinen Tiere sind sehr empfindlich gegenüber Sonne und Hitze. Sind Sie Besitzer solcher kleinen Schweinchen, sollten Sie dafür Sorge tragen, dass ein ausreichender Sonnenschutz vorhanden ist. Minipigs sind sehr reinliche Tiere. Sie trennen den Kot- vom Liegebereich. In ihren „Kuschelecken“ empfehlen die TIERplus Tierärzte immer ausreichend frisches Heu, Stroh und alte Decken als Liegepolster anzubieten. Ein Schlammbecken reguliert die Körpertemperatur.
Fütterung
Die gängige Meinung ist: Schweine sind Allesfresser! Aber Allesfresser bedeutet nicht Abfallfresser! Durch Abfälle kommt es zur Übertragung von Krankheiten, und die kleinen Tiere sind empfindlich. Aus diesem Grund ist das Verfüttern von Küchenabfällen und Speiseresten streng verboten. Als Basisfutter eignet sich ein dicker Brei aus Wasser, vermischt mit Getreide wie Gerste, Mais, Hafer oder Weizen. Ohne Zusätze kommt es immer zu Mangelerscheinungen – vor allem bei wachsenden Jungtieren. Beachten Sie aber, dass diese Zusätze auch explizit für Schweine sind und nach den Angaben dosiert werden.
Und natürlich ist es eine Frage der Menge! Als Faustregel empfehlen wir 1–2 % des Körpergewichts pro Tag an Futter. Heu, Stroh, Obst und Gemüse können dem Schweinchen auch tagsüber angeboten werden. Es dient gleichzeitig auch als zusätzliches Beschäftigungsmaterial.
Pflege und worauf Sie achten sollten
Das regelmäßige Reinigen von Stall und Toilette ist eine Grundbedingung. Die Körperpflege der Tiere erfolgt durch das Suhlen. Danach kratzen und scheuern sie sich an Bäumen oder dafür bereitgestellten Bürsten. Wichtig ist die Klauenkorrektur, die von einem Tierarzt durchgeführt wird. Auf jeden Fall sollten Sie das Tier mindestens zweimal jährlich gegen Endo- und Ektoparasiten behandeln lassen.
Ein wenig Zuwendung, ein bisschen Aufmerksamkeit, ein gepflegtes Zuhause und Sie sind sicher Besitzer eines sehr lebendigen Glücksschweinchens.
Ihr TIERplus Tierarzt weiß:
„Jedes Schwein muss gemäß der Tierkennzeichnungsverordnung registriert und mittels Ohrmarke, Chip oder Tätowierung gekennzeichnet werden.“ +