GESPENSTER IM HAUS

Diese „Wandelnden Äste“ gehören zur Gruppe der Gespenstschrecken. Manche Arten sind leicht zu pflegen und daher auch sehr beliebte Terrariumtiere. Die Größe ist je nach Art sehr unterschiedlich, wobei die Männchen etwas kleiner sind. Bei der bisher kleinsten bekannten Art (Miniphasma prima) erreichen die Weibchen eine Körperlänge von nur 1,75 cm, während bei der größten bekannten lebenden Art (Phobaeticus chani) eine Körperlänge von 32,8 cm (Gesamtkörperlänge inklusive Gliedmaßen von 57 cm) beschrieben wurde. Die Größe muss natürlich bei der Auswahl des Terrariums berücksichtigt werden. Zur Haltung genügt bei den gängigen Arten normale Zimmertemperatur.

Gespenstschrecken sind Vegetarier

Gefüttert werden Stabheuschrecken vor allem mit Brombeeren. Im Winter haben Brombeeren auch den Vorteil, ihr Laub zu behalten, und können so immer frisch verfüttert werden. Je nach Art können auch Rosen, Weißdorne, Feuerdorne, Eichen, Haseln etc. angeboten werden. Etliche Arten beziehen Wasser aus der Nahrung. Nicht so z.B. die Annam-Stabheuschrecke (Medauroidea extradentata). Diese Art benötigt Trinkwasser, weshalb man die Futterpflanzen am Abend einmal gut mit Wasser besprühen sollte, was auch gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit erhöht. Bei den meisten Arten ist neben einer geschlechtlichen Fortpflanzung auch eine Jungfernzeugung (Parthenogenese) möglich, das heißt, sie sind bei der Vermehrung nicht zwingend auf Männchen angewiesen, da eine Befruchtung der Eier nicht erforderlich ist. Die Eier sind hartschalig und haben das Aussehen von Pflanzensamen.

Nachtaktiv und Tarnmeister

Die meisten Stabheuschrecken sind auch aufgrund ihrer körperlichen Voraussetzungen langsame und träge Busch und Baumbewohner. Erst nachts werden sie aktiv und beginnen, ihren Lebensraum zu erkunden. Wenn man sie in die Hand nimmt, fangen sie auch am Tag an zu krabbeln. Doch sonst hängen sie tagsüber meist an den Krallen des nach vorn gestreckten ersten Beinpaares im Geäst; die Fühler sind ebenfalls eng zusammen nach vorn und die beiden hinteren Beinpaare nach hinten gestreckt. So sehen die  Tiere einem Ast täuschend ähnlich. Werden sie doch entdeckt, so lassen sie sich bei Berührung zu Boden fallen und stellen sich tot.

TIERplus Wissen

Über 3000 verschiedene Arten von Gespenstschrecken sind bisher bekannt. Das Besondere ist ihre oft  bizarre, an Pflanzenteile erinnernde Körperform. Diese Fähigkeit der Nachahmung von Pflanzenteilen wird auch als Phytomimese bezeichnet. Diese nutzen sie zur Tarnung gegen Fressfeinde. So ist die Benennung bestimmter Arten wie ‚Wandelnde Blätter‘ oder ‚Wandelnde Äste‘ durchaus berechtigt. +

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