FRÜHSTÜCKSEIER AUS EIGENER PRODUKTION

Private Hühnerhaltung wird immer beliebter. Mein TIERplus Tierarzt erklärt, was man rund um den Hobby-Geflügelstall beachten sollte.

Hühner sind recht unkomplizierte und vor allem dankbare Haustiere. Theoretisch kann jeder, der einen Garten hat, seine persönliche Frühstücksei-Lieferanten zuhause halten. Der relativ geringe Platzbedarf und die einfachen Haltungsanforderungen machen Hühner zu einem beliebten Haustier. Futter, Wasser, ein kleiner Stall mit Auslauf ins Grüne – und schon ist man Selbstversorger mit täglich frischen Eiern! Doch Achtung: Die kommunikativen Vögel erfreuen nicht jeden.

 

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Machen die Nachbarn mit?

Der Gockel kräht unüberhörbar, die Hennen gackern tagaus tagein: Nicht überall gilt das als ortsüblicher Lärm. Zudem kann Geruch entstehen, der vielleicht als Belästigung empfunden wird. Um solchen Problemen vorzubeugen, ist es angeraten, vorab genau abzuklären, ob Hühnerhaltung auf dem geplanten Grund überhaupt erlaubt ist. Im Sinne einer guten Nachbarschaft empfiehlt es sich zudem, mit den Nachbarn abzuklären, wie diese zu dem Vorhaben stehen. Natürlich kann es dabei nicht schaden, ihnen die selbst produzierten Bioeier später als kleines Dankeschön in Aussicht zu stellen. Das Halten von einem Hahn im dicht besiedelten Wohngebiet ist mit wenigen Ausnahmen tabu. Zum Eierlegen braucht eine Henne ohnehin keinen Hahn, um Küken in die Welt zu setzen, schon. Außerdem müssen Hühner gesetzlich gesehen aus Seuchenschutzgründen bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft gemeldet werden. Wichtig zu wissen ist, dass Hühner Gesellschaftstiere sind. Deshalb sollte eine Anzahl von mindestens drei Tieren nicht unterschritten werden.

Wie hoch ist der Zeitaufwand?

Ist die Akzeptanz des Geflügels in der Umgebung geklärt, stellt sich die Frage nach dem Zeitbudget. Was die Pflege betrifft, bedeutet eine kleine Schar Hühner meist weniger Aufwand als die Haltung eines Hundes: Täglich sollte man aber schon zehn bis 15 Minuten für die Versorgung einplanen. Hühner sind schließlich richtige Gewohnheitstiere: Sie möchten morgens zur üblichen Zeit aus dem Stall und abends relativ pünktlich hinein. Sie benötigen – wie andere Haustiere auch – täglich frisches Wasser in ihrer Tränke, artgerechtes Körnerfutter, dazu Grünzeug und Muschelgrit für die Verdauung. Eierschalen können angeboten werden, bei genügend Auslauf decken die Allesfresser ihren Eiweißbedarf mit Kleinlebewesen selbst. Die Einstreu im Stall sollte zumindest alle zwei Wochen ausgemistet werden, zusätzlich muss der Kot von Sitzstangen und Brettern gründlich entfernt, und die Legeboxen gehören desinfiziert. Hygiene ist gerade bei Hühnern extrem wichtig: Mit regelmäßigen Reinigungsritualen beugt man den zahlreichen Geflügelkrankheiten am besten vor.

 

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Auch Hühner brauchen einen Stall

Hühner gehen nur eine gewisse Entfernung vom Stall weg – ein schmaler, eher langer Grünstreifen wird oft nicht voll genützt. Ein Bereich der Anlage sollte unbedingt Schatten spenden, da Hühner extrem hitzeempfindlich sind. Dies gilt es ebenso für den Stall zu beachten. Diverse Einstreu-Materialien wie Strohgranulat, Sägemehl oder Getreidespelzen und Sand sind zum Scharren ideal, abgerundete Sitzstangen dienen gleichzeitig als Schlafplatz. Sind sie auf einer Höhe montiert, unterbindet das Streitigkeiten um die höhere Sitzposition. Der Stall muss vor Fressfeinden wie Mardern und Füchsen schützen, das gilt ebenso für die Umzäunung der Außenanlage. Ein Maschendrahtzaun soll bis zu zwei Meter hoch sein und tief in die Erde reichen.

 

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Die tierärztliche Betreuung

Selbst vom tierärztlichen Standpunkt aus gesehen sind Hühner genügsame Tiere. Es lohnt sich, die Tiere von einem Züchter zu kaufen, da diese die notwendigen Grundimpfungen schon erhalten haben. Wichtig dabei: Die Tiere sollten sich von Anfang an kennen. Sobald sie im legereifen Alter sind, sind regelmäßige Kotuntersuchungen angeraten, am besten zweimal im Jahr, um den Bestand gesund zu erhalten. Werden neue Hühner hinzugefügt, sollte eine Quarantänezeit eingehalten werden, in der die Neulinge getrennt gehalten werden. Bei gesundheitlichen Problem sollte auf keinen Fall zu lange gewartet werden, da sonst sehr schnell der gesamte Bestand betroffen sein kann.

 

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Hühner und ihre Grundbedürfnisse

  • Die Haltung von Hühnern muss natürlich tierschutzgesetzkonform – also artgerecht – sein. Für den Auslauf wird bei üblichen Hühnerrassen eine Fläche von 20 m2 pro Tier empfohlen.
  • Der Stall oder Unterstand zum Schutz vor widrigen Witterungsbedingungen sollte versperrbar sein und eine entsprechend lange Sitzstange, Nester zum Eierlegen und Einstreu zum Binden der Exkremente enthalten.
  • Das Grundfutter als Mischung aus Weizen, Gerste und Roggen sollte immer zur Verfügung stehen, genauso wie frisches Wasser. Auch Nudeln, Reis oder eingeweichtes Brot mögen Hühner gerne.
  • Über Nacht müssen Hühner zum Schutz vor Fressfeinden eingesperrt werden. Im Winter sollte das Quartier außerdem gut isoliert sein, um vor Kälte zu schützen.
  • Alle zwei Wochen sollte der Stall gründlich gereinigt und immer wieder desinfiziert werden.
  • Da Hühner zur Gefiederpflege gerne in feinem, trockenem Sand baden, freuen sie sich über eine Art Sandkiste.
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