Die Demodikose ist eine häufige parasitäre Hauterkrankung u.a. beim Hund, die durch eine übermäßige Vermehrung der Haarbalgmilbe der Gattung Demodex hervorgerufen wird.
Demodexmilben gehören zur normalen Hautfauna behaarter Säugetiere, wie auch des Menschen. Der Lebensraum von z.B. Demodex canis, der wichtigsten Demodexmilbe des Hundes, sind vor allem die Haarfollikel (= Haarbälge, deshalb auch die Bezeichnung „Haarbalgmilbe“,) sowie Talg- und Schweißdrüsen.
Die Demodikose kann lokal (auf abgegrenzte Regionen beschränkt) oder generalisiert (am ganzen Körper) auftreten. Bei älteren Hunden entsteht die Demodikose nur bei Störungen des Immunsystems, bei Jungtieren ist die Entstehung der Krankheit nicht vollständig geklärt. Die Demodikose beginnt zumeist mit Haarausfall und ohne Juckreiz. Im weiteren Verlauf können sich durch eine bakterielle Sekundärinfektion stärkere Hautveränderungen bis zu einer eitrigen Hautentzündung (Pyodermie) entwickeln. Die Krankheit wird durch den mikroskopischen Nachweis der Milben an tiefen Hautgeschabseln festgestellt. Eine Behandlung erfolgt mit milbenwirksamen Medikamenten (per orale Verabreichung, oder mit Spot on- Präparaten), desinfizierenden Shampoos, und bei sekundären bakteriellen Infektionen auch mit Einsatz von Antibiotika. Je nach Schweregrad der Erkrankung kann die Therapie sehr langwierig sein.
Wussten Sie, dass auf der Gesichtshaut von gesunden erwachsenen Menschen ein bis zwei Demodexmilben pro cm² leben? Demodexmilben besitzen übrigens keinen Anus, und können daher ihre Fäkalien nicht ausscheiden. Stattdessen erweitert sich der Bauchraum immer weiter, und die Milbe wird immer größer. Wenn dann die Milbe stirbt, zerfällt sie und gibt die Fäkalstoffe in den Haarbalg ab.