STERNGUCKERKRANKHEIT: IRGENDWAS LÄUFT DA SCHIEF?

Enzephalitozoonose ist eine Infektionskrankheit, die auch Kaninchen befällt. Ein geschwächtes Immunsystem kann sie zum Ausbruch bringen. Doch eine vollständige Heilung ist dann nicht mehr möglich.

Gestern war die Welt noch in Ordnung, doch heute hat Mister Rabbit Probleme beim Laufen, und er hält seinen Kopf schief. Fröhliche Sprünge sind nicht mehr möglich, manchmal fällt er hin. Er macht buchstäblich schlapp!

Wie kommt es zu der Infektionskrankheit?

Der Erreger Encephalitozoon cuniculi gelangt mit dem Urin von infizierten Kaninchen in die Umwelt.

Andere Tiere nehmen diesen mit dem Futter auf. Haben die Sporen erst einmal über den Darm und das Blut die Organe erreicht, zerstören sie vor allem das Nervensystem, die Nieren und die Augen. Ein gesundes Immunsystem hält die Erregervermehrung auf, doch ist es durch andere Krankheiten, Kortisongabe und / oder Stress (z. B. Umgebungswechsel, neue Partnertiere etc.) geschwächt, können sich die Erreger stärker vermehren, und die Krankheit bricht aus.

Welche Untersuchungsmöglichkeiten gibt es?

Generell kann Ihr Tierarzt eine Enzephalitozoonose auf zwei Wegen diagnostizieren. Bei einer Blutuntersuchung wird die Infektion über eine Antikörperbestimmung nachgewiesen. Bei Kaninchen mit Niereninsuffizienz lassen sich anhand der Blutuntersuchung signifikant höhere Werte für Harnstoff, Kreatinin, Kalium und Leukozyten sowie niedrigere Werte für Hämoglobin, Hämatokrit, Erythrozyten und Natrium feststellen. Eine weitere Möglichkeit ist die Urinuntersuchung. Auch diese kann von Ihrem TIERplus Tierarzt gleich vor Ort durchgeführt werden. Erschwerend ist die Tatsache, dass die Sporen auch von kranken Kaninchen nur unregelmäßig ausgeschieden werden, sodass der Test nur im positiven Fall aussagekräftig ist.

Wie wird Enzephalitozoonose behandelt?

Die optimale Therapie EC-kranker Kaninchen besteht aus der Kombination eines Antiparasitikums (Fenbendazol) mit einem Antibiotikum und Vitamin B. Fenbendazol dient zur Reduktion des Erregers Encephalitozoon cuniculi. Das Antibiotikum tötet den Erreger nicht vollständig ab, soll beim immungeschwächten Tier aber mögliche vorhandene Infekte behandeln. Den Vitamin-B Komplex gibt man vor allem bei neurologischen Krankheitsanzeichen. Er soll die Regeneration der Nervenzellen begünstigen.

Was ist bei der Pflege zu beachten?

Ein fürsorglicher Tierarzt geht auf alle Krankheitszeichen individuell ein. Unterstützende Maßnahmen wie Infusionen, Augensalben und Physiotherapie sind deshalb sinnvoll. Während der Behandlungsdauer ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme wichtig, um einer Austrocknung vorzubeugen und um Nieren und Leber zu schützen. An Enzephalitozoonose erkrankte Kaninchen haben einen erhöhten Energiebedarf, deshalb muss darauf geachtet werden, dass das kranke Kaninchen ausreichend frisst. Nimmt das Kaninchen nicht genug Futter auf, muss rohfaserreicher, energiearmer Futterbrei vom Tierarzt mit einer Spritze eingegeben werden.

Mein TIERplus Tierarzt weiß:

„Auslöser für diese Symptome ist ein sporenbildender Einzeller, der Encephalitozoon cuniculi (EC). Ist er erst einmal aktiv, treten Lähmungserscheinungen auf, oder der Gleichgewichtssinn ist gestört. Der akute Krankheitsverlauf ist häufig auch durch eine Niereninsuffizienz gekennzeichnet. Nur selten treten Lähmungen und Niereninsuffizienz in Kombination auf. Auch Veränderungen an einem oder beiden Augen sind häufig.“ +

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