Der Adventskranz steht auf dem Tisch, die erste Kerze brennt – ein (Freuden-)Sprung auf den Tisch und: Die Schnurrhaare sind versengt!
Bereits eine Minute allein im weihnachtlich geschmückten Zimmer reicht, um lustvoll eine Weihnachtskugel anzustupsen und sich die feinen Glassplitter in die Pfote zu ziehen. In der Weihnachtszeit passieren die meisten Unfälle mit Haustieren. Grundsätzlich gilt: Lassen Sie Ihr Tier niemals ohne Aufsicht im Weihnachtszimmer! Auch dort, wo Sie im ersten Moment keine Bedenken haben, gibt es versteckte Gefahrenzonen. Denn wussten Sie, dass viele Weihnachtspflanzen giftig sind? Für Katzen oder frei fliegende Vögel werden sie schnell zur Versuchung.
TIPP: Sorgen Sie in der Weihnachtszeit für ausreichend Katzengras! Ihre Katze lässt andere Pfl anzen dann eher unbeachtet.
HÄUFIGE GEFAHRENQUELLEN
1. Glaskugeln: Hoch an den Baum hängen oder unzerbrechliche Materialien wählen.
2. Schokolade: Für Hunde und Katzen ist Schokolade giftig. Nichts offen stehen lassen!
3. Weihnachtsbaum: Befestigen Sie den Baum vor dem Umkippen!
4. Lametta: Vor allem für Vögel giftig! Alternativen suchen.
5. Duftöle: Können Schleimhautreizungen verursachen!
6. Kerzen: Lassen Sie Kerzen immer nur unter Aufsicht brennen!
7. Silvesterknaller: Schließen Sie die Fenster und auch die Vorhänge. Spielen Sie sanfte Hintergrundmusik zur Beruhigung.
GESCHENKBAND, LAMETTA, SCHOKOLADE UND CO
Auch die Festtagstafel ist für Vierbeiner Verlockung pur. Fischgräten und splitternde Geflügelknochen werden in der Weihnachtshektik unachtsam in den Mist geworfen, wo sie anschließend wieder ausgegraben werden können. Und die Schokolade… ob am Weihnachtsbaum oder auf dem Adventteller. Schokolade und Gewürze enthalten Substanzen, die immer wieder zu Vergiftungserscheinungen führen. Noch bis vor wenigen Jahren konnte ein Geschenkband schnell zerreißen. Doch heute wird bei vielen Schleifen Draht eingeflochten. Farben wecken die Aufmerksamkeit besonders junger Kätzchen oder von Vögeln. Von Kätzchen werden solche Gegenstände beim Spielen verschluckt und führen so zu einer lebensbedrohlichen Situation!
Um den Zungengrund gewickelt oder im Magen bzw. Dünndarm festliegend verursachen diese Fremdkörper Würgen, Brechreiz und Durchfälle. Deshalb sollte der Besitzer jetzt besonders auf das Verhalten des Tieres achten. Bleiben kleine Gegenstände z.B. im Darm liegen, verändert sich das Fressverhalten häufig nicht gleich am selben Tag. Entdeckt wird der Fremdkörper erst beim Röntgen oder Ultraschall.
DER KRÖNENDE ABSCHLUSS
Somit gilt, Weihnachten ist leider nicht jedermanns, jedes Tieres Sache. Achtet man allerdings auf all diese Gefahren, sind die Feiertage bald heil überstanden. Oder doch noch nicht so ganz? Stimmt, eine Hürde müssen unsere Vierbeiner noch überwinden: die alljährliche Silvesterknallerei! Neben der Flucht in ruhige Gefilde, wo man total entspannt ins neue Jahr rutschen kann, gibt es auch in der Stadt Möglichkeiten, den Stress der Tiere zu reduzieren. Wesentlich ist dabei auch das Verhalten des Tierbesitzers selbst, denn falsche Reaktionen können die Angstzustände unserer tierischen Freunde negativ verstärken.
Notfalltropfen, homöopathische Medikamente, Pheromonsprays etc. oder Futtermittel, wie z.B. Royal Canin Calm, die bereits mehrere Wochen vor Silvester angefüttert werden, helfen Hunden und Katzen über die Angst hinweg und verursachen auf natürliche Art und Weise ein wohliges Gefühl. Schwere Angstzustände sind aber meist nur mit Beruhigungsmitteln und angstlösenden Medikamenten zu therapieren. Da es sich hierbei aber um sehr potente Medikamente handelt, ist es unbedingt notwendig, im Vorfeld mit Ihrem Tierarzt einen genauen Maßnahmenkatalog zu entwickeln und, abhängig von der jeweiligen Tierart, dem Alter und Gesundheitszustand Ihres Tieres, die geeignete Medikation zu bestimmen. Fröhliche, ungefährliche Weihnachten und einen ganz entspannten Rutsch ins neue Jahr wünscht Ihnen und Ihren pfotigen Freunden Ihr TIERplus Tierärzte Team +