Langsam wird es wärmer und die Frühjahrsmüdigkeit klopft an unsere Türen. Mensch und Tier fühlen sich abgeschlagen und ein wenig träge. So fällt es selbst achtsamen Tierhalter oft zu spät auf, dass die allgemeine Mattheit und Schwäche des tierischen Mitbewohners kein Symptom des Frühlings ist, sondern etwas viel Besorgniserregenderes dahintersteckt.
Ausgelöst
Die Ursachen einer chronischen Niereninsuffizienz sind sehr vielfältig, im Einzelfall aber meist nicht mehr zu ermitteln. Dabei kommen Erkrankungen infrage, die primär auf einer Schädigung der Nierenkörperchen, der Nierenkanälchen oder der ableitenden Harnwege beruhen oder aber infolge von Gefäßerkrankungen auftreten. Bei der Katze entsteht die chronische Niereninsuffizienz in erster Linie infolge einer Entzündung des Nierenzwischengewebes ohne erkennbare Ursachen.
Eingeschlichen
Die chronische Niereninsuffizienz ist eine häufige Erkrankung, vor allem bei Katzen. Sie gilt bei der älteren Katze als eine der häufigsten Todesursachen überhaupt. Die Erkrankung beginnt zunächst mit unspezifischen Symptomen wie Gewichtsverlust, Antriebslosigkeit, vermehrte Wasseraufnahme, Appetitlosigkeit und Übelkeit, die häufig dem Alter der Tiere zugeschrieben werden. Der Grund, warum diese Erkrankung meist aber viel zu spät erkannt wird, ist der Umstand, dass bis zu 70% des Nierengewebes zerstört sein können, ohne dass das Tier für den Tierhalter erkennbare Krankheitssymptome zeigt. Nur dann beginnt der We t t l a u f gegen die Zeit, und die Prognose ist meist schlecht bis hoffnungslos, bis letztendlich die Niereninsuffizienz im Nierenversagen endet.
Bestätigt
Mag. Ursula Petrik beschreibt den Weg zu einer eindeutigen Diagnose: „Bei chronischen Fällen lassen meist bereits das Erscheinungsbild und Alter des Patienten in Kombination mit dem Vorbericht des Patientenbesitzers eine Verdachtsdiagnose äußern. Schwieriger ist es im Frühstadium einer Niereninsuffizienz. Für eine endgültige Diagnosestellung ist neben einer umfangreichen klinischen Untersuchung eine Blut- und Harnanalyse notwendig, die oft noch ergänzt wird durch eine Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung und eine Blutdruckmessung.“
Heilen
Eine Heilung gibt es nicht! Aber je früher eine Niereninsuffizienz erkannt und eine Behandlung begonnen wird, umso effizienter kann man ein Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und die Lebensqualität und auch Lebenserwartung erhöhen.
Die Behandlung stützt sich vor allem auf eine ‚Entlastung‘ der Nieren durch Verminderung des Protein- und Phosphatgehalts in der Nahrung (‚Nierendiät‘). Bei TIERplus haben wir vor allem mit dem Einsatz von speziell entwickelten Diätfuttermitteln, wie ‚Royal Canin Renal‘ und besonderen Futtermittelzusätzen, die Phosphat binden und damit die Aufnahme verhindern können, wie ‚Renalzin‘, sehr gute Erfahrungen gemacht. Darüber hinaus müssen die zahlreichen Folgeerscheinungen, die aus der Nierenfunktionsstörung resultieren, wie erhöhter Blutdruck, Blutarmut (Anämie), Störungen des Wasser und Elektrolythaushalts und auch Verdauungsstörungen medikamentös behandelt werden.
Vorgesorgt
Die einzige wirklich effiziente Maßnahme gegen eine chronische Niereninsuffizienz ist die Früherkennung durch eine Vorsorgeuntersuchung. Daher sollten, so wie wir Menschen, auch unsere tierischen Freunde regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung. Bei Ihrem schnurrenden Liebling empfehlen wir ab dem 5. Lebensjahr einen Gesundheits-Check einmal jährlich. Dies hilft nicht nur, die Lebensqualität und Lebenserwartung Ihres Tieres zu verlängern, sondern langfristig auch, Ihre Kosten zu sparen!
Mein TIERplus Tierarzt informiert
Die Niere ist ein lebensnotwendiges Organ und übernimmt im Körper vielfältige Aufgaben. Sie spielt eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung des Wasser- und Elektrolythaushalts, bei der Ausscheidung giftiger Stoffwechselprodukte, aber sie filtert auch wertvolle Substanzen wie Glukose, Aminosäuren und Eiweiße etc. aus, damit diese nicht verloren gehen. Auch Hormone werden in der Niere produziert, die Bedeutung haben für die Blutneubildung, Regulation des Blutdrucks und des Calcium-Phosphorhaushalts. Eine Schädigung der Niere hat daher gravierende Auswirkungen auf viele Stoffwechselprozesse! +